Philosophische Abende des Jugendrates Gera 2017 – 2020

Wann bist du zuletzt so richtig ins Stauen geraten? – Darüber, worin der Zauber der Liebe besteht, warum Freiheit und Sicherheit einander bedingen, wie gerecht der Markt Güter verteilt und was jemanden lediglich zu tolerieren eigentlich bedeutet? Gar nicht einmal so abwegige Fragen, oder? Philosophieren ist mitnichten nur etwas für alte weiße Männer oder kluge Professor*innen. Die Liebe zur Weisheit, das wusste schon Aristoteles, beginnt mit dem Staunen über Begriffe, die man alltäglich auf das aller Selbstverständlichste verwendet. Doch was steckt dahinter? Was hat das alles zu bedeuten? Mit diesen Fragen im Gepäck begaben sich im Herbst 2017 eine Gruppe junger Menschen aus dem Jugendrat Gera auf den Weg. Während ausgelassener Lektüreabende wurden wilde Gedanken gesponnen, alte Texte besprochen und anregende Gedankenexperimente durchgespielt. Das war eine fantastische Stimmung! Die Philosophischen Abende fanden im zentral in Gera gelegenen, gemütlichen Jugendclub C-One statt, um für viele gut erreichbar zu sein. Die Einladung machte schnell die Runde. So trafen sich bald je zwischen 20 und 30 Teilnehmende zwischen – und darauf sind wir ein wenig stolz – 15 und 70 Jahren in ungezwungener Atmosphäre zu einem bedachten und aktivierenden Austausch. Unsere Gäste waren regelmäßig auch Pfarrer*innen, Lehrer*innen, Theaterleute und, wer sonst noch etwas aufschnappen und gemeinsam mitdenken wollte. Stets galt dabei „Wer zuhören mag, hört zu, wer sich einbringen mag, bringt sich ein. Wie immer bei einem guten Getränk, würzigem Käse und gepflegtem AMIGA-Klavier im Hintergrund.“ Der Jugendrat Gera veranstaltete insgesamt sieben Philosophische Abende zu Themen und Texten über Liebe, Glaube, Freiheit, Identität, Gerechtigkeit, Toleranz und Menschenwürde. Den im Zuge der Corona-Pandemie vorläufigen Abschluss bildeten der Abend zur Menschenwürde und das Seminar zu rechter Sprache und Denklogiken, die in Kooperation mit einer Stiftung zustande kam. So wuchs das Projekt immer weiter. Es entwickelte sich eine muntere bis tiefsinnige Veranstaltungsreihe, bei der alles – von der Idee, über die Flyer bis zur Moderation – in der Hand junger Menschen lag. Für mich eines der schönsten Jugendprojekte!

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