Kommunalpolitiker*innen werden Pat*innen der Jugendpolitik

Immer mehr Jugendliche zeigen Interesse an Politik und damit auch die Bereitschaft zur eigenen Beteiligung an politischen Aktionen und Projekten. Um einen neuen Weg der Jugendbeteiligung in Thüringen kennenzulernen, lohnt der Blick nach Saalfeld, wo Stadtrat und der Kinder- und Jugendauschuss (kurz: KUJA) Patenschaften knüpfen.

Wie kam es zu dieser Initiative?

Seit 2009 treffen sich im Kinder- und Jugendausschuss Grundschüler*innen, Regelschüler*innen, Gymnasiast*innen und Förderschüler*innen monatlich vor Stadtratssitzungen, um kinder- und jugendpolitischen Themen zu diskutieren. Das Hauptanliegen ist, dass junge Menschen aktiv an den Entscheidungsprozessen der Stadt teilhaben, um ihre Stadt mitzugestalten.

Im Mai 2019 veranstaltete die Stadtverwaltung und Radio SRB eine Veranstaltung mit dem Titel „Jugend trifft Politik“, wozu Kandidat*innen für den Stadtrat Saalfeld und des Kreistags Saalfeld-Rudolstadt eingeladen wurden. Im Vorfeld der Kommunalwahl diskutierten die jungen Menschen ihre politischen Forderungen zu den Bereichen Kultur, Jugendbeteiligung, Mobilität und ihre Zukunft in der Stadt. Zum Saalfelder Marktfest im Juni 2019, auf dem zugleich das 10-jährige Jubiläum des KUJA gefeiert wurde, richteten die jungen Menschen ihre Forderungen an die neugewählten Kommunalpolitiker*innen.

Vor diesem Hintergrund initiierte der Kinder- und Jugendauschuss die jugendpolitischen Patenschaften, die Jugendliche und Kommunalpolitiker*innen zu aktuellen jugendpolitischen Themenbereichen und konkreten Problemen eingehen. Einerseits treten die Kommunalpolitiker*innen als themenbezogene Ansprechpartner*innen anderseits als Fürsprecher*innen der Belage junger Saalfelder*innen auf. Die Patenschaften dienen dazu, den Austausch zwischen den Stadtratsfraktionen, der Stadtverwaltung und dem Kinder- und Jugendbeteiligungsgremium zu verbessern.

Wo stehen die Patenschaften aktuell?

Gegenwärtig laufen die Vorbereitungen für eine weitere Veranstaltung, bei der die Jugendlichen mit der Stadtverwaltung über die weitere Ausgestaltung der Patenschaften ins Gespräch kommt. Der KUJA plant zusätzlich jeweils eine*n Pat*in aus jeder Fraktion des Stadtrates für sich gewinnen zu können.

Zudem wird über die Umsetzung der Forderungen vom Mai 2019 diskutiert. Im April 2020 soll dann eine weitere jugendpolitische Veranstaltung stattfinden, bei der junge Menschen aus der Kreisstadt ihre Fragen, Wünsche und Initiativen an die Politik formulieren können. Es soll stets kontrolliert werden, welche Forderungen noch nicht umgesetzt werden konnten.

Was kann man vom KUJA Saalfeld lernen?

Obwohl sich das Projekt noch in der Anfangsphase befindet, kann es anderen Kinder- und Jugendbeteiligungsgremien als Vorbild dienen: Junge Menschen, die an Beteiligungsprojekten teilnehmen, setzten sich aktiv mit den demokratischen Grundwerten des Zusammenlebens in unseren Kommunen auseinander. Junge Menschen werden nicht nur einmalig angehört, sondern erlangen als aktiv handelnde Bürger*innen Einblicke in politische Prozesse ihrer Stadt. Durch die Patenschaften zu Stadtratsmitgliedern finden sie persönliche Unterstützung für ihre jugendpolitische Anliegen. Jugend und Politik setze sich gemeinsam für die Gegenwart und Zukunft der Stadt ein.

Auf diesem Weg wünscht der DKJG-Thüringen dem Kinder- und Jugendauschuss Saalfeld weiterhin Mut und das nötige Durchhaltevermögen.

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